Distrikt 9

Hier ist Distrikt 9. Sie besorgen das Getreide

Willow lag schon länger still in ihrem Bett und lauschte auf das Vogelgezwitscher, welches durch das geöffnete Fenster ertönte. Willow wusste, dass sie eigentlich jetzt aufstehen sollte, um nicht zu spät auf dem Feld zu erscheinen, doch sie schloss noch einmal kurz die Augen, genoss die sanfte Ruhe, die von den Vögeln vor ihrem Fenster ausging.
Schließlich stand sie doch auf, wusch sich das Gesicht über dem kaputten Waschbecken und zog sich andere Sachen an. Die braunen Haare nahm sie zu einem hohen Zopf zusammen, so würde sie sich bei der Arbeit nicht dauernd die langen Strähnen aus dem Gesicht halten müssen. In der kleinen Küche ihres Zuhauses aß sie schnell eine Scheibe Brot und trank ein Glas Wasser. Ihren Vater sah Willow nicht, er arbeitete wahrscheinlich schon auf dem Feld.
Sie trat ebenfalls aus der Haustür in die angenehmen Strahlen der Sonne und machte sich sofort auf den Weg zu dem Feld, welches unter anderem ihr zugeteilt worden war. Immer wenn eines der Felder geerntet war, musste sie zu einem anderen wechseln, sofern sie nicht zur Schule ging oder alle anderen schon abgeerntet waren. Momentan war Erntezeit, das hieß, die Kinder konnten nicht zur Schule gehen, weil sie mitarbeiteten mussten und es war Hochbetrieb auf den Feldern.
Mittlerweile war Willow bei ihrem Feld angekommen und sie nahm sich eine der Erntesensen aus einem großen Korb, der am Rand stand. Sie schnappte sich auch ein Messer, denn ab und zu ging es mit denen besser, als mit den größeren, unhandlichen Sensen.
Willow machte sich an die Arbeit.

Cryer stand auf. Er setzte sich auf und stützte den Kopf in die Hände. Kurz schloss er die Augen, dann öffnete er sie wieder und stand auf. Er suchte sich seine klamotten raus und zog sich um. Nachdem er fertig war, schaute er in den Spiegel. Seine Geschwister und sein Vater müssen wohl auser Haus sein. Er fuhr sich kurz mit der Hand durch sein Haar, dann ging er vor die Tür. Er sah sich um.

Roxii

Langsam erwachte Roxii aus einem langen und traumlosen Schlaf. Seit den Hungerspielen schlief sie nur noch mit offenen Augen. Kurz blinzelte sie ein paar mal bis sie sich langsam aufsetzte. Der Morgen war bereits angebrochen und die Sonne stand hoch am Himmel. Ich hab wohl verschlafen... dachte sie sich noch etwas benommen, bis sie realisierte das sie aufstehen musste. Es dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit bis sie die Decke zur Seite schlug und ungewollt aufstand. Mit einem langen gähnen streckte sie sich und öffnete in der ganzen Wohnung alle Fenster. Sie genoss die frische Luft die den Raum nach einiger Zeit durchströmte und auch der Frische Geruch von Getreide stieg ihr in die Nase. Schnell ging sie in die Dusche, wusch sich und zog sich um. Es war ein angenehmer, ruhiger Morgen. Doch der wurde sofort durch das laute Rufen eines Falken zerstört. Ruhig blickte sie zu Soul der wohl grade einen kleinen Vogel verspeist hatte. "Na Großer? Auch mal wieder da?" fragte sie ihren Falken ruhig und mit einem kühlen Lächeln. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte schritt sie nach draußen und schnappte die frische Luft ein. Genauso ihr Falke der sich auf ihrer Schulter gemütlich gemacht hatte flog los und suchte malwieder nach Beute. Vielfraßdachte sie sich nur und lehnte sich an ihr Haus.

Willow wischte sich etwas Schweiß von der Stirn und sah auf. Mittlerweile hatte sich das Feld schon mehr gefüllt, in einigen Tagen könnte sie wieder zur Schule gehen; dieses Feld war schon bald abgeerntet. Sowieso waren die meisten schon leer und Willow war froh darüber. Schule war besser, als auf den Feldern zu arbeiten, sie war zwar auch anstrengend, aber man lernte etwas dabei. Sie sah sich weiter um und konnte mehrere Leute erkennen, die sich auf den Weg zu anderen Feldern machten, in der Erntezeit mussten wirklich alle mithelfen. Willow seufzte leise und machte sich wieder an die Arbeit.