Distrikt 5

Hier ist Distrikt 5. Dies Steht für Energie.

Vervain schlug die Augen auf und starrte an die Decke. Ein weiterer Tag, den er mit Warten verbringen würde.
Es dauerte noch einige Zeit bis zu den Hungerspielen, jedoch konnte man dem gesamtem Distrikt die Anspannung anmerken. Zum Glück brauchte er keine Tesserasteine, wie viele Kinder aus seinem Distrikt. Mit einem Seufzen stand er auf und ging durch seine Hütte.
Seine Familie hatte nicht viel, doch was sie hatten reichte, ausserdem hatte er keine Geschwister, was alles noch vereinfachte. Für ihn zumindest. Seine Mutter fühlte sich einsam, seid sein Vater an einer Krankheit gestorben war. Oft redete sie mit sich selbst, was etwas seltsam war, Vain hatte sich jedoch schon daran gewöhnt. Er war 8, als sein Vater starb.
Leise ging er zum Badezimmer, starrte kurz in den Spiegel, fuhr sich durch die blonden Haare und machte sich schließlich fertig. Schnell zog er andere Kleider an, entschied sich für ein helles Shirt und eine dunkle Hose, dann zog er seine Schuhe an und zog die Haustür leise hinter sich zu. Draussen scheinte schon die Sonne auf ihn herab und wärmte seine Haut. Er musste die Augen zusammenkneifen, dann senkte er den Blick zum Boden und ging los. Wohin genau er ging wusste er nichteinmal selbst, er wollte sich einfach nur bewegen und den Kopf freikriegen. Eigendlich hatte er nichts zu befürchten, sein Name war 5 mal drinn, die Chance, dass er gezogen wurde war gering. Andererseits gab es in Distrikt 5 nicht viele Kinder und Jungendlichen, die als Tribute in Frage kämen.
Den Blick weiter auf den Boden gerichtet ging er weiter und schweifte mit den Gedanken ab.

Alexandria wachte auf. Sie rieb sich die Augen. Wie immer war alles Still in ihrem Haus. Sie schlürfte ins Bad und kämmte sich ihr Blondes Haar. Nachdem sie fertig war, zog sie sich ihre Sachen an und ging nach draußen. Sie zog die frische Luft ein.

Vervain hob den Kopf und sah in den Himmel, dann blieb er stehen und lehnte sich an die Wand. "Es ist heute so ruhig..." dachte er, den Blick immernoch nach oben gerichtet. Nachdenklich fing er an auf seiner Lippe herum zu kauen, beide Hände hatte er in den Hosentaschen.

Alex setzte sich auf einen Stein. Sie sah zu einem Jungen. Ich glaube er heißt Vervain. Sie zeichnete mit ihrem Fuß kreise in die Erde.

Vervain schaute für kurze Zeit noch in die Wolken, bevor er den Blick abwand und ein Mädchen bemerkte, das etwas entfernt auf einem Stein saß. Sie kam ihm bekannt vor, auch wenn er sie nicht näher kannte. Mit einem Seufzen stieß er sich von der Wand ab und ging zu ihr herrüber. "Hey, alles in Ordnung? Du sitzt hier so alleine..." sagte er zu ihr und schaute auf sie hinunter.

Alex schaute zu dem Jungen hoch. Äh was? Äh ja...ich... Hi. sie lächelte den Jungen an. Vervain, richtig?

Vervain erwiederte ihr Lächeln. "Richtig. Und dein Name war..." Er stoppte und runzelte die Stirn, dann biss er sich auf die Lippe. "Alexandra? Nein, Alexandria, stimmts?" Sichtlich lockerer stand er nun vor ihr und musterte sie kurz. Sie war in seinem Alter oder jünger, dass wusste er nicht genau. Ihr blondes Haar schimmerte im Sonnenlicht.

Sie lächelte ihn an. genau. Viele verwechseln Alexandra mit Alexandria...aber nenn mich Alex.

Vervain nickte. "Okay. Was machst du hier, wenn ich fragen darf?" Seine Gedanken schweiften wieder zu den Hungerspielen. Natürlich. Bei jedem, dem er begegnete stellte er sich automatisch die Frage, ob derjenige dieses Jahr Tribut wird oder nicht, auch bei Alexandria.

Sie zuckte mit den Schultern. Rumsitzen und nachdenken. sagte sie und sah ihm in die Augen.

Vervain fuhr sich mit der Hand durch die Haare und erwiederte kurz ihren Blick, dann sah er in die Ferne. "Mh..." murmelte er, bevor er Alexandria wieder ansah. Mit einem Seufzen streckte er die Arme. "Na dann will ich garnicht weiter stören." Er hob die Hand, dann drehte er sich um.

Tust du nicht. Murmelt sie abwesend. Der Junge ist nett. Was für eine Seltenheit.

Vervain horchte auf. "Oh, was dagegen wenn ich mich zu dir setze?" fragte er und schaute das blonde Mädchen fragend an. Sie schien etwas bedrückt oder abwesend zu sein, vielleicht dachte sie aber einfach nur nach.

Sie sah den Jungen lächelnd an. Gerne! Sie rutschte zur seite, damit er sich setzen konnte.

Vervain setzte sich neben Alexandria, dann stützte er die Ellenbogen auf die Knie. "Wie alt bist du eigendlich?" fragte er, um ins Gespräch zu kommen. Etwas nervös täpperte er mit dem Fuß auf dem Boden, dann hielt er inne und streckte die Beine.

16 und du? Sie schlug die Beine übereinander. Sie musterte Vervain und lächelte.

Vervain lächelte ebenfalls kurz, dann hob er den Kopf wieder. "17." antwortete er. Sie kam ihm etwas schüchtern vor, trotzdem nett, nur eben etwas ruhig.

Sie lachte kurz auf. Nur ein Jahr älter! Sie musterte den Jungen. Hast du Familie?

Vervain musste grinsen, dann sah er sie an. "Ja, ich wohne bei meiner Mutter. Mein Vater starb als ich 8 war... irgendeine Krankheit, ich weiß nichts genaues." antwortete er ehrlich auf ihre Frage. "Und du?"

Das mit deinem Vater tut mir leid.ich wohne alleine. Mein Vater wurde ermordet, meine Mutter ist an überdosis von medikamenten gestorben. kurz blicke Alex auf den Boden. Dann lächelte sie Vervain zuversichtlich an.

"Oh..." antwortete Vervain und runzelte die Stirn. "Tut mir leid." er verschränkte seine Finger ineinander und schaute für eine Weile auf seine Hände. "Ich hoffe, sie wird nicht ausgelost..." dachte er automatisch, schüttelte dann aber den Kopf, den Blick weiter auf seine Hände gerichtet. "Selten, dass man jemanden findet, mit dem man gut reden kann, was?" meinte er lächelnd.

Sie lachte. Das ist wohl wahr. Na die sind wohl alle durch die Hungerspiele verängstigt. Sie lächelte ihn an.

"Um ehrlich zu sein bin ich das auch." antwortete Vervain mit einem Schulterzucken. "Ich meine man weiß, ob man Chancen zu gewinnen hat oder nicht, und bei mir ist das wohl nicht der Fall. Ich weiß nicht wie es bei dir ist." Interessiert schaute er ihr in die blauen Augen.

Sie seufzte. Wahrscheinlich nicht. Ich würde wahrscheinlich nichtmal bis zum Füllhorn kommen. sagte sie. Sie legte den Kopf schief und seufzte. Was solls. Ich hätte eh nichts zu verlieren. gab sie schulternzuckend zu.. Sie fuhr sich durch ihr blondes Haar.